Bewerbungsgespräch
Tipps für das Vorstellungsgespräch
- Der erste Eindruck ist entscheidend
- Bleiben Sie natürlich und gelassen
- Dem Gesprächspartner entspannt begegnen
- Kommen Sie nicht auf den letzten Drücker
- Höflichen Formulierungen verwenden
- Achten Sie auf die Körpersprache
Auch Vorstellungsgespräch genannt
Das Bewerbungsgespräch, auch Vorstellungsgespräch genannt, ist sicher der entscheidende Schritt bei der Suche nach einer neuen Arbeit. Und in einem Punkt wollen wir Ihnen nichts vormachen. Der erste Eindruck ist grundsätzlich entscheidend. Wer das Gegenteil behauptet, macht sich etwas vor. Machen Sie in einer entspannten Situation selbst den Versuch. Gehen Sie in ein Lokal und betrachten Sie die dort sitzenden Männer und Frauen. Innerhalb von maximal zwei Sekunden können Sie jeweils sagen, ob Ihnen Mann oder Frau sympathisch ist oder nicht.
Auch wenn unsere Mitarbeiter in der Personalabteilung vieles gewöhnt und bestens geschult sind, lässt sich dieser Fakt niemals ganz ausblenden.
Chancen im Vorstellungsgespräch erhöhen
Was können Sie also tun, um Ihre Chancen im Vorstellungsgespräch zu erhöhen? Der wichtigste Tipp für diese Situation: Bleiben Sie natürlich und gelassen. Je entspannter Sie dem Gesprächspartner begegnen, desto mehr Gelegenheit geben Sie ihm, sich ein möglichst objektives Urteil zu bilden. Das ist sicher leichter gesagt als getan, aber auch hierfür haben wir einen Tipp parat. Überlegen Sie im Vorfeld einfach mal, was schlimmstenfalls passieren kann. Das Gespräch geht schief, man ist sich unsympathisch, die Verabschiedung, mit höflichen Formulierungen begleitet, lässt die Entscheidung schon erahnen. Außer dem oben erwähnten Gefühl der Kränkung und ein wenig Zeit haben Sie aber nichts verloren. Niemand ist zu Schaden gekommen, Sie überleben es, garantiert. Vielleicht klappt es beim nächsten Mal. Auf ein Neues.
Erkenntnisse zur menschlichen Kommunikation
Ansonsten lassen Sie uns an einer ganz einfachen Gesprächssituation diese ungemein wichtigen Erkenntnisse zur menschlichen Kommunikation verdeutlichen. Der Chef kommt ins Büro und ruft: »Fenster zu!«
Wie reagiert die Sekretärin im Vorzimmer? Nehmen wir an, sie steht wortlos auf und schließt das Fenster. Dann haben die beiden Personen eine Menge verschiedene Botschaften ausgetauscht, obwohl nur zwei Worte gefallen sind.
Beziehungsebene: Der Chef ist der Überlegene, die Sekretärin reagiert gehorsam. In Kurzform: Ich Chef, du Knecht.
Appellebene: Der Chef möchte, dass die Sekretärin etwas für ihn tut. Auch das klappt. In Kurzform: Mach gefälligst, was ich sage. Ok.
Selbstoffenbarungsebene: Der Chef: Ich friere. Die Sekretärin fühlt offenbar anders. In Kurzform: Mir ist kalt. Sekretärin:Ich helfe Dir heute.
Sachebene: Der Chef fordert eine konkrete Tätigkeit ein, die Sekretärin ist bereit und in der Lage, das Fenster zu schließen. In Kurzform: Das Fenster wird geschlossen.
Üblicherweise funktioniert solche Kommunikation nur, wenn die Beziehungsebene geklärt ist. Betrachten wir dazu eine eine andere, unwahrscheinliche Reaktion der Sekretärin: Sie zuckt mit den Schultern, bleibt sitzen und tippt weiter am PC. Beziehungseben: Ich bin nicht deine Dienerin.
Appellebene, Sekretärin: Mach es doch gefälligst selbst oder sprich höflich mit mir. Selbstoffenbarungsebene: Mir ist nicht kalt, ich habe keine Angst vor dir. Sachebene: Das Fenster bleibt offen.
Merken Sie, welche brisante Botschaften hier ausgetauscht werden? Dazu kommt noch die Körpersprache, die sogenannte nonverbale Kommunikation. Auch diese können Sie im Alltag leicht beobachten. Was sagt uns der Gesichtsausdruck? Ist da ein Lächeln, Sympathie oder Ablehnung? Allein diese Botschaften sind äußerst
subtil und vielfältig. Man muss trotzdem nicht Psychologie studiert haben, um sie zu deuten. Das machen Menschen ganz automatisch, denn das kann überlebenswichtig sein.
Der Trick besteht darin, sich bewusst zu machen, welche Botschaften da gesendet werden und in einem Gespräch angemessen zu reagieren. Angemessen bedeutet hier, in Übereinstimmung mit dem eigenen Ziel zu kommunizieren und zu handeln. So wird beispielsweise die Sekretärin im obigen Fall entscheiden, ob es jetzt Sinn macht, auf das unhöfliche Ansinnen entsprechend zu reagieren, oder ob sie eine bessere Gelegenheit abwartet, um die Beziehungsebene wieder zu klären. Auf jeden Fall ist es sinnvoll, im Gegenüber vor allem auch den Menschen zu sehen, mit seinen Fehlern, Schwächen und Zielen. Das gilt im Bewerbungsgespräch auch für beide Seiten.
Schweigepflicht und Ehrlichkeit
Grundsätzlich sind alle Personalgespräche vertraulich. Wir gehen darüber hinaus und sichern Ihnen persönlich absolute Verschwiegenheit zu. Im Gegenzug erwarten wir von allen Bewerbern auch Ehrlichkeit, wenn es um heikle Fragen geht. Dazu gehören zum Beispiel die gefürchteten Lücken im Lebenslauf. Wir empfehlen, damit ganz locker umzugehen. Es ist völlig normal, wenn es im Lebenslauf im beruflichen Teil Zeiten von Arbeitslosigkeit, Krankheit oder anderen Umständen gibt. Und die anderen Bereiche des Lebens gehen uns sowieso nichts an.